Donnerstag, 5. April 2007

Ironman 70.3 Oceanside Swim – Fly – Run!! (1,9k S – 90km R – 21,1km L)





English version below!

Heute ist Race Day! Alex, er ist vergangenen Montag aus Trier eingeflogen, und ich haben uns für einen halben Ironman 50km von San Diego entfernt angemeldet! Wir müssen heute 1,9km schwimmen, 90km radeln und danach einen Halbmarathon (21,1km) laufen.

Aufstehen
Unsere Wecker klingeln um 3:45h. „Autsch!“, werden viele sagen. Leider endet mein Schlaf ohne feststellbaren Grund schon um 1:55h. Alex steht mit dem Wecker auf und wir setzen uns eine halbe Stunde später Richtung Oceanside in Bewegung.
Das Auto wird etwa 2km vom Start abgestellt und wir fahren auf den Rädern dorthin. Als Alex an einer Kreuzung aufgehalten wird, warte ich auf der anderen Seite auf ihn. Ich warte 5min ohne, dass er im Dunkel der Nach auftaucht und begebe mich daraufhin Richtung Check-In wo ich erneut anhalte. Es vergehen nochmals 15min, in denen er nicht zu sehen ist. Da es jetzt schon 5:50h ist und meine Stargruppe um 7:00h auf den Weg geschickt wird, entschließe ich mich schweren Herzens, jetzt allein loszuziehen.
An dem mir zugewiesenen Platz angekommen höre ich von etwas weiter hinten Alex’ Stimme. Er muss mich übersehen haben und ist gleich zu seinem Wechselplatz durchgefahren. Noch ist genug Zeit, denke ich mir und will noch schnell den obligatorischen Gang zur Toilette absolvieren. Leider ist hier signifikant mehr los als noch 20min zuvor und ich stehe geschlagene 23min in der Schlange. Als ich danach um 6:20h wieder am Rad ankomme muss ich noch alles einrichten. Es beginnt, hektisch zu werden! In den Zeitraum meiner Suche nach einer Luftpumpe fällt der Vortrag der hiesigen Nationalhymne, während ich wohl der einzige bin, der nicht andächtig still steht, sondern umhereilt.
Nachdem dann beide Räder auf sieben Bar aufgepumpt sind, bleiben noch 15min bis zum Startschuss und auch noch Zeit für ein Erinnerungsfoto vor dem Start zusammen mit Alex.

Startschuss!
Ich werde Punkt 7:00 auf die Strecke geschickt. Da die Startgruppen hier nur ca. 150 Athleten umfassen, hält sich die Schlägerei zu Beginn in Grenzen. Auf dem Rückweg jedoch, der exakt in östlicher Richtung verläuft, ist die Orientierung sehr schwierig, denn wir müssen direkt in die aufgehende Sonne schauen. Zugegeben, es gibt größere Probleme als am 31.3. bei Sonne einen Triathlon absolvieren zu dürfen. Nach 30:20min erreiche ich wieder das Ufer, absolut innerhalb des Marschplans, der für das Schwimmen ~30min, das Radfahren 2:30h und das Laufen 1:30h vorsieht. In der Wechselzone entledige ich mich des Neoprenanzugs, schlüpfe in die Radschuhe, setze den Helm auf und schnappe meinen Zeitfahresel.


Das Radfahren beginnt mit einem Schock nach schon 5min: Ich habe meinen Zeitmesschip irgendwo zwischen Schwimmstart und dem Aufsteigen auf das Rad verloren. Leider gilt auch beim Triathlons in USA: „No Chip, no time!“, weshalb ich mich später noch um einen neuen Chip kümmern muss. Den Gedanken daran aber schiebe ich in die hinterste Ecke meines Kopfes und konzentriere mich auf das aktuelle Geschehen und das heißt: Überholen. Das reduzierte Lauftraining hat in den letzten Monaten ja zu vermehrtem Radtraining geführt, was sich heute auszahlen soll. Ich überhole Einen nach dem Anderen aber niemand fährt von Hinten auf mich auf. Kilometer 40 erreiche ich nach 1:01h, sehr gut! Jetzt aber kommen nach der fast flachen ersten Passage die „Berge“ und es wird etwas mühseliger. Zuschauer gibt es auf dieser Radstrecke leider kaum, da sie zum Großteil über Camp Pendleton, eine Basis der US-Marines führt.



Hier beginnt es ab km 55 wirklich einsam zu werden. Außer den 20min vor mir gestarteten Profis scheint kaum jemand noch vor mir zu sein und weibliche Profis sammle ich nach und nach ein. Nach 80km geht es auf das Vandergrift Blvd., das als ermüdende Gegenwindstrecke bekannt ist. Heute aber merke ich nicht von Wind, er schein auszubleiben. Die zweite Wechselzone erreiche ich nach 2:55h, weit unter Plan. Die 2:21:20h sind die beste Radzeit der M30-34 und die 16. Radzeit des gesamten Feldes.J


Leiden!
In der Wechselzone gilt es jetzt, einen Zeitnahmechip aufzunehmen. Glücklicherweise habe ich, wie ich beim Griff in das Hosenbein meines Neoprenanzugs feststelle, das Band nicht im Wasser verloren sondern es mitsamt dem Anzug ausgezogen. Also wird das Band angelegt und es geht weiter. Hier muss ich mich dann wohl für all die Verwirrung entschuldigen, die der Chipverlust zuhause in Deutschland verursacht hat, Einige dachten wohl, ich hätte es zwar aus dem Wasser, nicht aber auf das Rad geschafft!

Jetzt kommt leider die große Unbekannte, das Laufen! Seit November bin ich überschlagene 150km gelaufen, habe also kein ernsthaftes Lauftraining machen können.
Die Laufstrecke führt als 2-Runden-Kurs an der Strandpromenade der Stadt entlang und ist einigermaßen eben. Runde eins ist in 43:21min geschafft, sehr gut. Leider beginnen jetzt meine Waden zu verhärten, sie sind das schnelle Laufen einfach nicht gewöhnt! Der Hinweg zum Wendepunkt ist eine einzige Qual. Allein dass Alex mir hier entgegen kommt und wir uns abklatschen können, muntert mich ein wenig auf. Waren auf meiner ersten Runde nur sehr wenige Athleten überhaupt auf der Strecke, so wird die Strecke jetzt voll und ich werde von so einigen überholt. Am letzten Wendepunkt, ca. 5km vor dem Zeil ist mein Akku leer und die Motivation verdammt niedrig. Als ich aber zurück am Strand überschlage, dass eventuell doch noch eine Zeit von unter 4:30h möglich ist, mobilisiere ich nochmals. Die letzte Begegnung mit Alex, 500m vor dem Zeil und ein weiteres Abklatschen geben wieder Auftrieb und nach 4:29:20h erreiche ich mit steinharten Waden aber überglücklich das Ziel!

Sofort lasse ich mich auf die Warteliste der Massage eintragen und stürze mich auf das Post-Race-Buffet! P.I.Z.Z.A.!!! Yamyam!! Dann geht’s zurück zur Massagebank, jegliche Berührung meiner Wadenmuskulatur schon zu viel ist!

Zurück von der Knetbank finde ich Alex schon im Zielraum! Er ist nach nur vier Wochen mit knapp über 5h ins Ziel gekommen. Der Köper erinnert sich eben!

Nachdem wir der Heimat einen Kurzbericht erstattet haben, beginnt jetzt der fast schönste Teil des Tages! Ohne die sonstige Post-Wettkampf-Hektik können wir es uns im Zielraum so richtig gut gehen lassen. Bei Pizza und Kaltgetränken in der kalifornischen Sonne wird jede der vorbei geschobenen Triathlonmaschinen samt Fahrer evaluiert, ohne dass wir uns sofort auf dem Heimweg machen müssten! Als es aber nach 2h diesig wird und ich feststellen muss, dass es nur bis zum 5. Platz der jeweiligen Altersklasse Preise gibt, machen wird uns doch auf dem Heimweg!

Fazit:
Ein Riesentag!












Today is race day! Alex, a friend of mine who flew in from Germany last Monday, and me signed in for a Half Ironman triathlon. So we have to swim 1,2ml, bike 56ml and run 13,2ml today. My wave heads off at 7:00am. As there are only about 150 athletes in a wave, the quite common brawl after the gun goes off just does not take place. On the other hand, as we head back to the shore, the rising sun we have to look directly look into makes orientation quite difficult! I exit the water after 30:21min which is well within the plan for today. The plan is to swim ~30min, bike ~2:30h and then run ~1:30h. In transition I take off the wetsuit, put on bike shoes and helmet, grab my noble steed and off I go!

I am only on the bike for 10min when I notice the where the timing chip is supposed to be on my ankle, there is nothing. I must have lost it somewhere between the start and mounting the bike. Well, the rule is: “No chip, no time!” so I’ll have to get a new chip somewhere on the course. Where exactly I don’t really know. I think back in transition and push the thought aside for the time being and concentrate on the task on hand: biking hard! I didn’t do much run training leading up to this race but did bike quite a bit and this pays off today! The 25ml mark is reached after 1:01h, wow, that’s fast! But now it’s on to the hilly section of the course and speed drops quite a bit. Regrettably there are not many spectators on the bike course. That’s due to the fact that most of it is on Camp Pendleton, a base of the US-Marines.


From Mile 35 on it really begins to get lonely out here. It seems that there are not many other athletes in front of me than the pros who were sent off 20min earlier than I was.
When I reach Vandergrift Blvd. at the 42ml mark, I expect the infamous head wind to really test my patience but it just is not there! No head wind at all! I seem to be lucky today! The transition from bike to run sees me run in after a ridiculously fast bike split of 2:21:20h and a big smile on my face J even though I don’t really know what the run will be like.

Looking in the right leg of my wetsuit I find my timing chip, which I must have taken off in the process of taking off the wetsuit. Good luck, again!

Now it’s the unknown, the run! Due to an injury I ran a total of roughly 100ml since November and can just hope for this thing to work. The first of the two loops is over after 43:20min but then both my calves begin to lock up! They are just not used to fast running any more! The 5k to the last turnaround are pure suffering and people begin to pass me in significant numbers for the first time. A lot of them may be on their first loop, but nonetheless it’s quite a bit demoralizing to see them flying by. Also my knee starts to hurt again and I really curse a few times. Down at the beach again I do some math and it turns out that if I am able to really push it for the last 1,5ml I can still finish sub 4:30h. So I give it a try, push my heart rate into the 180s for the first time today and when I see Alex approaching on his first loop get another adrenalin rush.

I reach the finish line after exactly 4:29:20h, about 8min faster than the plan! Wow!
Now it’s of the massage tent and grab some salty food. No more power gels and bars today! When I enter the food tent every volunteer stops to work and the all applaud! That’s really amazing and I notice that each finisher is greeted in this very inspiring way!

From now on I only limp along but I don’t care much! After my massage I meet Alex in the transition area who has just finished in just over 5h. An amazing feat if you consider that he only trained for some 5 weeks.

After hugging Alex a few times the fun part of the day starts. Without the pressure of having to immediately leave the race venue after finishing the two of us sit down und have a great time eating pizzas and refuelling on sodas. There are literally thousands of tri bikes and their riders to be looked at and commented on. That’s paradise for some two hours! After that the Californian sky gets cloudy and I find out that awards only go five deep, not ten as I was told so we sadly slowly leave Oceanside.

Final Comments:
Thanks to all volunteers and Tri Club members that did an awesome job cheering us on wherever and whenever they could! Sadly my knee really hurts these days and I’ll have to go find out if there is something seriously wrong with it, which I can only hope not to be the case!

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